W. H. Eiffler - Architekt BDA

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Archiv für das Post- und Fernmeldewesen

3.2 Betriebsversuch
Die Ergebnisse des Design-Wettbewerbs können verständlicherweise nur ein Gesichtspunkt bei der Entscheidung über die Einführung, die Form und Gestaltung neuer Standard-Telefonhäuschen und Telefonhauben sein.
Ein sehr wichtiger Aspekt ist nämlich auch die betriebliche Eignung, die am besten im Rahmen eines Betriebsversuchs getestet werden kann. Zur Vorbereitung dieses Betriebs-versuchs wurde daher ein Lieferwettbewerb durchgeführt, bei dem hieran interessierte Firmen auch andere Lösungen als die im Design-Wettbewerb vorgestellten anbieten konnten.

Drei Angebote sind schließlich ausgewählt worden. Sie erfüllen die Forderungen der Deutschen Bundespost nach

  • größerer Transparenz,
  • neuer Gestaltung unter Beachtung der Kombinationsmöglichkeiten von Telefonhäuschen und Telefonhaube (Familiencharakter),
  • wartungs- und reinigungsfreundlicher Ausführung und
  • Platz für Kundeninformationen und Werbung.

     

Bei dem Angebot A (Bild 4) handelt es sich um eine Weiterentwicklung des Entwurfs, der im Designwettbewerb den ersten Platz errungen hat.
Das Angebot B (Bild 5) baut auf dem heutigen Standard-Telefonhäuschen auf und nutzt die betrieblichen Vorteile, wie sechs gleich große Scheiben, die im Falle einer Beschädigung von einer Person ersetzt werden können.
Bei dem Angebot C (Bild 6) fallen besonders die vier runden Säulen ins Auge.

Die drei angefallenen Telefonhäuschen und Telefonhauben werden im Rahmen eines Betriebsversuchs ab Ende 1988 erprobt. Bei der anschliessenden Auswahl eines Modells werden nicht nur die betrieblichen Belange, sondern auch die Bewertung durch die Bevölkerung berücksichtigt. Aus dem Terminplan für die Abwicklung des Betriebsversuchs ergibt sich, dass ab 1990 neu gestaltete Telefonhäuschen und Telefonhauben eingeführt werden können.

 

3.3 Sonderlösungen
Telefonhäuschen und Telefonhauben in Standardausführung stellen sicherlich in mehr als 90% aller Einsatzfälle die ideale Unterbringungsmöglichkeit für öffentliche Telefone dar. Das schließt nicht aus, dass sich in Einzelfällen Sonderlösungen besser in das Stadtbild oder ein Ensemble integrieren lassen. Zu diesen Einzelfällen zählen in erster Linie historisch gewachsene oder rekonstruierte Stadtkerne. Für diese Zonen hat die Deutsche Bundespost aus dem Design-Wettbewerb einen Entwurf (Bild 7) übernommen, der durch die fachwerkartig eingesetzten Scheiben und das Spitzdach besonders auffällt. Dieses Modell soll 1989 erstmals aufgebaut werden.
Im Zuge der Partnerschaft mit ausländischen Städten und Gemeinden wird an die Deutsche Bundespost oft der Wunsch herangetragen, ausländische Telefonhäuschen aufzustellen und mit einem öffentlichen Fernsprecher zu bestücken. Besonders beliebt sind die roten Telefonzellen, die von der britischen Telefongesellschaft ausgesondert wurden.